Corvina – ein Steckbrief.
Kategorie | Info |
---|---|
Anbaugebiet | Venetien, Italien |
Rebsorte | Corvina Veronese |
Geschmacksrichtung | trocken, vollmundig, leicht und fruchtig |
Empfohlene Serviertemperatur | 16 bis 18 Grad Celsius |
Alkoholgehalt | 12 bis 16,5 Prozent |
Was ist Corvina für ein Wein?
Corvina, auch Corvina Veronese genannt, ist eine rote Rebsorte aus Norditalien. Genau genommen stammt sie aus der Nähe Veronas und des Gardasees, aus dem Valpolicella-Weingebiet. Sie ist eine der wichtigsten roten Rebsorten Italiens und bildet die Hauptgrundlage von vielen Weinen, wie Valpolicella, Ripasso und Amarone della Valpolicella.
Corvina Veronese wird oft mit dem IGT Sigel versehen (Indicazione geografica tipica) – einer von vier italienischen Qualitätsstufen von Weinen.Der Amarone della Valpolicella ist sogar mit der Qualitätsstufe DOCG („Denominazione di Origine Controllata e Garantita”) ausgezeichnet, was übersetzt „kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung“ bedeutet.
Corvina & italienischer Rotwein von ALDI SÜD.
Alles zur Herkunft – Woher stammt Corvina?
Die Ursprungsregion des Corvina findet sich in Venetien. Angebaut wird Corvina fast ausschließlich in Italien mit einer Anbaufläche von rund 7.500 Hektar in der Region. Dass sie so bekannt ist, verdankt sie der engen Verbindung zum Anbaugebiet Valpolicella. Die dort hergestellten Weine haben international ein besonders hohes Ansehen.
Corvina ist nur selten reinsortig zu finden, ist aber aus italienischen Küchen und Restaurants nicht wegzudenken.
Anbaugebiete des Corvinas.
Bis heute wird Corvina überwiegend in Venetien angebaut. Die wichtigsten Anbaugebiete sind Valpolicella Bardolino, Lago di Garda und Soave. Außerhalb Italiens ist Corvina nur selten und in kleinen Mengen zu finden. Wenige Pflanzen finden sich auf vereinzelten Weingütern in Argentinien, Australien und den USA (Kalifornien). Seine wahre Heimat bleibt also Venetien.
Charakteristik der Rebsorte.
Charakteristisch sind vor allem die dickschaligen Beeren der Corvina-Traube. Damit gehört Corvina zu den robusten, aber anspruchsvollen Sorten.
Er hat eine späte Reife und braucht sonnige, gut belüftete Lagen um zu wachsen. Dank der dicken Schale ist Corvina relativ Fäulnisresistent – ein großer Vorteil bei Traubentrocknung. Vor allem für Amarone erfüllt Corvina die idealen Bedingungen.
Der aromatische Wein der Kategorie „Amarone“ kommt aus der Provinz Verona zwischen Gardasee und Verona. Die Böden sind dort sehr kalkhaltig – perfekt für einen gut balancierten Säuregehalt. Die sandige und lehmige Erde kann viel Wasser speichern, was dem Ertrag und der Aromenentfaltung zugutekommt. Für die hohe Zucker- und Aromakonzentration ist ein sehr heißes und trockenes Jahr sogar zuträglich.
Ausbau und Geschmack der Corvina Traube.
Corvina besticht vor allem durch fruchtige Noten: Kirsche, rote Beeren oder reife Erdbeeren sind häufig in der Sorte zu finden. Oft wird er geschmacklich durch feine Kräuternoten oder einen Hauch von Bittermandel ergänzt. Bei längeren Ausbaustilen, wie Amarone, stehen dunkle Beeren, getrocknete Früchte und würzige Noten mehr im Mittelpunkt. Aber auch Komponenten von Schokolade und Tabak sind enthalten.
Der Geschmack bietet meist einen mittleren Körper, frische Säure und feine Tannine. Bei Amarone ist der Geschmack etwas anders, fast schon cremig. Das Wort „Amaro“, bedeutet so viel wie „bitter“ und beschreibt die Bitternote des Weins. Corvina ist meist Teil eines Cuvées – vor allem in Valpolicella-Weinen. Aber es gibt auch reinsortige Corvina-Weine. Deren Alkoholgehalt liegt je nach Anbau zwischen 12 und 16,5 Prozent.
Unterschied zwischen Valpolicella, Ripasso und Amarone.
Alle drei Weine stammen aus dem Valpolicella-Gebiet und basieren hauptsächlich auf der Rebsorte Corvina. Allerdings unterscheiden sie sich in Herstellung, Stil und Charakter. Valpolicella ist der leichteste der drei Sorten. Der frische, fruchtbetonte Rotwein mit moderatem Alkohol und lebendiger Säure ist ideal für den Alltag.
Ripasso enthält Amarone-Trester (Schalen und Hefe) und wurde ein zweites Mal vergoren – so erhält er mehr Tiefe und Aromenfülle, ist dabei aber weniger mächtig, als ein Amarone.
Amarone (auch: Amarone della Valpolicella) wird aus getrockneten Trauben hergestellt. Deswegen ist er besonders intensiv. Er ist ein kraftvoller, komplexer und alkoholvoller Rotwein, der trocken ausgebaut wird.
Alle drei Weine stehen für unterschiedliche Genussmomente und passen zu verschiedenen Gelegenheiten.
Ist Corvina immer ein trockener Rotwein?
In der Regel werden aus Corvina trockene Weine hergestellt – mit einer Ausnahme: Recioto della Valpolicella, der einen süßlichen Charakter hat.
Bei allen Weinen aus der Corvina Rebsorte handelt es sich um Rotweine oder Rotwein-Cuvées. Weißweine werden aus der Corvina-Rebsorte in der Regel nicht hergestellt. Auch Merlot gibt es aus Corvina-Trauben, meist als Cuvée aus beiden Rebsorten. Das Ergebnis ist ein unkomplizierter Alltagswein, der häufig günstiger ist als Amarone-Weine.
Seine rote Farbe lässt der Corvina nur hinter sich, wenn die Amarone-Trester zu Grappa gebrannt werden. Hier sind aber nicht nur die Trester des Amarone della Valpolicella enthalten sondern auch solche verschiedener anderer Rebsorten wie Corvina, Molinara oder Rondinella.
Drei Trauben für den Amarone della Valpolicella DOCG.
Der mit DOCG am strengsten geschützte Festtagswein darf nur aus „autochthonen“ – also ausschließlich dort verorteten Rebsorten gekeltert werden. Für den Amarone della Valpolicella DOCG kommen nur die folgenden einheimischen Weintrauben aus dem Valpolicella-Weingebiet in Venetien in den Erntekorb:
- Corvina Veronese (Anteil: 45 –bis 95 Prozent)
Die rotblaue Traube ist die Haupttraube im Amarone della Valpolicella DOCG und verleiht ihm seine tiefrote Farbe. Sie schmeckt nach Sauerkirsche und Bittermandel. Durch ihre dicke Schale eignet sie sich sehr gut zum Trocknen. - Rondinella (Anteil: 5 –bis 30 Prozent)
Die rubinrote Traube bringt durch ihr Kirscharoma die fruchtige Säure in den Wein. Sie ist eine sehr widerstandsfähige Traube, was sie vor Pilzerkrankungen schützt. Sie ist bestens für das spezielle Trockenverfahren geeignet. - Molinara (Anteil: Bis zu 25 Prozent, davon bis 15 Prozent rote, nicht aromatische Trauben)
Die norditalienische Traube Molinara hat eine rötlich-violette Farbe. Ihre dicke Schale hat einen leicht mehligen Überzug. Spät reifend hat sie eine fruchtige Säure und einen leichten Körper. Nur bis zu 10 Prozent andere autochthone italienische Rebsorten sind zum Anbau in der Provinz Verona zugelassen wie beispielsweise Negrara oder Oseleta.
Im Rampenlicht: Amarone della Valpolicella.
Der Amarone della Valpolicella ist der berühmteste Wein, der von der Corvina Rebsorte geprägt wird. Er ist so besonders, weil die Trauben nach dem Apassimento-Verfahren getrocknet werden. Corvina-Trauben sind für dieses Verfahren wegen ihrer dicken Schale besonders gut geeignet.
Vor der Gärung werden die Trauben über Wochen getrocknet, um den Zuckergehalt zu konzentrieren. Corvina ist im Amarone die Hauptrebsorte, meist mit einem Anteil von 45 bis 70 Prozent. Ergänzt wird Corvina häufig durch Rondinella, in manchen Fällen auch mit Molinara.So entsteht ein kaftvoller, trockener Rotwein mit hohem Alkoholgehalt – häufig sogar über 15 Prozent.
Intensive Aromen mit Trockenfrüchten, Schokolade und Gewürzen sowie eine vollmudige, samtige und tiefe Struktur sind typische Merkmale. Preislich liegt Amarone oft an der Spitze der Valpolicella-Weine.
Lagerfähigkeit und Reifepotenzial.
Klassischer Valpolicella wird in der Regel jung getrunken, denn er überzeugt mit Frische und Fruchtigkeit. In komplexeren Ausbaustilen ist aber auch eine beeindruckende Entwicklung möglich.
Amarone della Valpolicella ist der langlebigste Rotwein aus der Corvina-Traube. Sein gutes Reifepotenzial, bei gutem Amarone häufig 10, 15 oder bis zu 20 Jahre, macht ihn so besonders. Voraussetzung dafür sind ideale Bedingungen.
Sein Geschmack wechselt von frischen Kirsch- und Beerennoten bis zu getrockneten Früchten, Tabak und Gewürzen.
Ripasso hingegen hat mit 5 bis 10 Jahren ein mittleres Reifepotenzial. Dank der Tresterreste des Amarone glänzt er aber mit einer deutlich komplexeren Aromatik.
Kulinarische Empfehlungen: optimal zu kräftigen Wintergerichten.
Corvina ist ein vielseitiger Speisebegleiter. Die leichten Valpolicella-Weine passen vor allem zu Pasta mit Tomatensauce, gegrilltem Gemüse oder Antipasti. Ripasso hingegen ist ein idealer Begleiter zu Schmorgerichten oder zu winterlichen Rezepten. Amarone ist der Wein für besondere Anlässe und lässt sich ebenfalls vielseitig kombinieren.
Von seinem besonderen Vinifikation-Weinbereitungsprozess hat der vollmundige Norditaliener seine schwere, gut strukturierte Aromendichte. Er passt ohne Geschmacksverlust zu rustikal-ehrlichen Gerichten wie sämigen Schmor- und Eintöpfen oder Aufläufen mit viel Würze und Umami. Auch zu dunklem Fleisch wie Wildgulasch, Lammbraten, Hirsch- oder Hasenragout schmeckt er – am besten mit viel Sauce. Das klassische Festtagsgeflügel wie Gans und Ente, aber auch winterliche Gemüsevariationen begleitet der Amarone della Valpolicella mit Eleganz und Tiefe.
Wir wüschen genussvolle Momente!
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