Frei von Mikroplastik

Mikroplastik sind winzige Kunststoffteilchen, die auf verschiedenen Wegen in unsere Umwelt gelangen. 
Allein in Deutschland sind es jedes Jahr rund 330.000 Tonnen1. Mikroplastik ist überall: Im Boden, im Wasser, in der Luft. Zum Schutz der Umwelt verzichten wir – wo immer möglich – bei ALDI SÜD auf festes Mikroplastik und biologisch nicht abbaubare synthetische Polymere („flüssige Kunststoffe“) in unseren Produkten.

Hand mit Sieb voller Kunststoffteilchen am Strand.

Was ist Mikroplastik und wo kommt es her?

Mikroplastik besteht, stark vereinfacht ausgedrückt, aus Kunststoffpartikeln, die kleiner als 5 mm Durchmesser sind (wobei bei Fasern andere Größenangaben gelten). Der Großteil des Mikroplastiks ist sekundäres Mikroplastik. Es wird nicht absichtlich produziert, sondern entsteht, wenn Kunststoffprodukte zerfallen.

Größter Verursacher von Mikroplastik ist Reifenabrieb2, gefolgt von über einem Drittel durch Faserabrieb beim Waschen von Kleidung aus synthetischen Stoffen3. Dazu gehören zum Beispiel Viskose, Polyester, Polyethylen und Polyamid (Nylon). Bei rauen Oberflächen wie Fleece und Mikrofaser werden besonders viele Partikel abgerieben. Bei einer Fleecejacke gelangen pro Waschgang 2.000 Mikroplastik-Teilchen4 ungefiltert ins Meer. 
Achte daher möglichst auf Naturfasern wie Baumwolle, Wolle und Leinen. Sie geben kein Mikroplastik ans Wasser ab und halten lange. Aber auch flüssige Polymere und Kunststoffpartikel in Kosmetikartikeln und Abrieb von Plastikmüll, PET-Flaschen und Plastiktüten gelangen in Meere und Gewässer.

Hand mit Sieb voller Kunststoffteilchen am Strand.

Eine Hand mit Kunststoff-Glitzer.

Mikroplastik-Verbot: Ist Glitzer verboten?

Seit Oktober 2023 ist in der EU vielfach Mikroplastik verboten. Das Verbot umfasst den Verkauf von Mikroplastik als solchem ebenso wie den Verkauf von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde. Die Regelungen der EU-Kommission treten Schritt für Schritt in Kraft. Den Anfang machen Microbeads, also kleine Kunststoffperlen in Kosmetika, sowie andere kleine Plastikartikel in Farben, Medikamenten – und auch Glitzer aus Kunststoff. Nach und nach wird immer mehr Mikroplastik verboten, bis hin zum Einstreumaterial von Kunstrasenplätzen 2031.

Eine Hand mit Kunststoff-Glitzer.

Grafik einer Person, die mit der Lupe eine Trinkflasche auf Mikroplastik untersucht.

Grafik einer Person, die mit der Lupe eine Trinkflasche auf Mikroplastik untersucht.

Peeling-Duschgel mit Mikroplastik.

Mikroplastik in Kosmetik.

Ein besonders anschauliches Beispiel für Mikroplastik sind Microbeads, also 
kleine Plastikkügelchen, die z.B. in Peelings und Zahnpasta für den Abriebeffekt sorgten. Bei ALDI SÜD verzichten wir bei unseren Eigenmarken seit 2014 auf Microbeads. Wir ersetzen diese Kunststoffkügelchen in unseren Eigenmarkenpeelings z.B. durch gemahlene Aprikosenkerne. Seit Mitte Oktober 2023 ist die Verwendung von Microbeads in Kosmetika in den Ländern der EU gesetzlich verboten.5

Neben Mikroplastik gibt es in Kosmetik auch synthetische Polymere, die sich 
bei fehlender biologischer Abbaubarkeit in der Umwelt anreichern können. 
Es handelt sich dabei nicht um festes Mikroplastik, sondern um flüssige oder gelöste Kunststoffe. Diese sorgen zum Beispiel für den Halt in Styling-Produkten und die Wasserfestigkeit von Sonnenschutzmitteln. Wie festes Mikroplastik können auch einige synthetische Polymere nur sehr langsam biologisch abgebaut werden. Bei ALDI SÜD verzichten wir daher weitgehend auf nicht abbaubare synthetische Polymere – wo immer dies in Hinblick auf die Produktsicherheit und Qualität möglich ist. Noch lassen sie sich nicht mit gleicher Leistung durch umweltverträglichere Verbindungen ersetzen.

Peeling-Duschgel mit Mikroplastik.

Plastikteilchen am Strand.

Was ist an Mikroplastik so gefährlich?

Mit dem bloßen Auge oft nicht sichtbar, gelangt Mikroplastik auf verschiedenen Wegen in unsere Umwelt. Forscher haben die Mikroplastikpartikel auf der ganzen Welt im Wasser, auf Feldern und in der Luft gefunden – selbst in abgelegenen Gegenden wie der Arktis. Im Meer sammeln sich Kunststoff und Mikroplastik in gigantischen Strudeln. Der Great Pacific Garbage Patch ist fast fünfmal so groß wie Deutschland und besteht aus 1,8 Billionen Kunststoffpartikeln, vor allem Mikroplastik.6 In großen Kunststoffteilen verfangen sich Tiere oft tödlich. Kleinteile wie Mikroplastik werden versehentlich gegessen, getrunken und eingeatmet7 – sowohl von Fischen und anderen Tieren als auch von uns Menschen.

Reagenzglas mit Bestandteilen von Mikroplastik.

Ist Mikroplastik für Menschen gefährlich?

Laut einer Studie im Auftrag des WWF nimmt jeder Mensch etwa 5 Gramm Mikroplastik pro Woche auf – das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. MIkroplastik wurde bereits im menschlichen Blut8, Stuhl9, Herz, Gehirn10 und in der Lunge11 nachgewiesen. Ob und wie schädlich das Mikroplastik im menschlichen Körper ist, ist noch nicht abschließend geklärt.12 Die Studienlage lässt keine eindeutigen Schlüsse zu. Bekannt ist jedoch, dass Kunststoffe oft problematische Inhaltsstoffe wie Weichmacher enthalten13 und weitere Giftstoffe wie polychlorierten Biphenylen (PCB) und polycyclische aromatische Kohlen­wasserstoffe (PAK)14 anziehen. Diese können mit dem Mikroplastik aufgenommen werden.

Reagenzglas mit Bestandteilen von Mikroplastik.

Logo der Tipps für die Tonne.

So vermeidest du Mikroplastik.

Die Stiftung Warentest gibt Tipps, wie du Mikroplastik vermeiden kannst. Wichtig ist, dass du möglichst wenig Auto fährst und deinen Plastik-Müll richtig entsorgst. Dabei helfen dir auch unsere Mülltrennungstipps, die Tipps für die Tonne. Mikroplastik entsteht auch durch Coffee-to-go-Becher, PET-Flaschen und andere Kunststoffverpackungen. Daher entsorge diese in der richtigen Mülltonne bzw. gebe pfandpflichtige Getränkeverpackungen über den Pfandautomaten wieder zurück. Bei Waschmitteln und Kosmetika kannst du auf Siegel wie „Rezeptur ohne Mikroplastik“ achten.

Lacura After Shave und Lacura Waschlotion ohne Mikroplastik.

So reduzieren wir Mikroplastik.

Wir entwickeln unsere Eigenmarken nicht nur laufend qualitativ weiter – sie werden auch immer umweltschonender. Bereits seit 2016 arbeitet ALDI mit internen Expert:innen aus dem Qualitätswesen und Partner:innen aus der Forschung und Entwicklung zusammen, um biologisch nicht abbaubare synthetische Polymere durch umweltverträglichere Alternativen zu ersetzen. Dabei achten wir selbstverständlich darauf, dass du und all unsere Kund:innen möglichst keinen Unterschied zur gewohnten Produktqualität bemerken.

Lacura After Shave und Lacura Waschlotion ohne Mikroplastik.

Siegel Frei von Mikroplastik.

Unser Siegel „Rezeptur ohne Mikroplastik“.

Bereits seit 2019 zeichnen wir unsere mikroplastikfreien Produkte aus. 
2021 haben wir das ALDI Siegel „Rezeptur ohne Mikroplastik“ eingeführt. 
Du möchtest möglichst umweltfreundlich leben? Dann achte einfach auf Produkte, die das einprägsame Zeichen tragen. Denn unser Siegel bietet dir zweifache Sicherheit: Es garantiert, dass in dem gekennzeichneten Produkt weder Mikroplastik noch synthetische Polymere enthalten sind, die biologisch nicht abbaubar sind.


... dass wir bei ALDI SÜD einen Schwerpunkt auf nachhaltige Kleidung legen? Wir möchten als großer Textilhändler positive Impulse setzen, u.a. indem wir den Einsatz von Bio-Baumwolle und recycelten Fasern erhöhen.

Nachhaltige Kleidung

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1 J. Bertling, R. Bertling, L. Hamann: Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik. (PDF) Fraunhofer efsajournal/pub/4501UMSICHT, Juni 2018,

2 https://bmbf-plastik.de/de/verbundprojekt/rau

3 Studie Weltnaturschutzunion (IUCN): Boucher, Julien; Friot, Damien (2017): Primary Microplastics in the Oceans: a Global Evaluation of Sources (https://portals.iucn.org/library/sites/library/files/documents/2017-002-En.pdf)

4 https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-ist-mikroplastik

5 Verordnung (EU) 2023/2055 der Kommission vom 25. September 2023 zur Änderung von Anhang XVII der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) hinsichtlich synthetischer Polymermikropartikel https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32023R2055

6 https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/muellstrudel-im-pazifik-ist-mehr-als-viermal-groesser-als-deutschland-a-1199383.html

7 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/105679/Aufnahme-von-Plastikpartikeln-ueber-die-Nahrung-belegt

8 Heather Leslie et al.: Discovery and quantification of plastic particle pollution in human blood. In: Environment International. Band 163, Mai 2022, S. 107199, doi:10.1016/j.envint.2022.107199.

9 Schwabl P et al. (2019): Detection of Various Microplastics in Human Stool. Annals of Internal Medicine. DOI: 10.7326/M19-0618i.

10 https://www.theguardian.com/environment/2020/aug/17/microplastic-particles-discovered-in-human-organs

11 https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/medizin-mikroplastik-in-der-lunge-nachgewiesen

12 Holger Sieg, Linda Böhmert, Alfonso Lampen: Mikroplastik in Lebensmitteln: Orale Aufnahme, Toxikologie und Risikobewertung. In: Bundesinstitut für Risikobewertung (Hrsg.): UMID – Umwelt + Mensch Informationsdienst. NR . 1/2019, Januar 2019 (umweltbundesamt.de [PDF]).

13 https://www.tagesspiegel.de/wissen/mikroplastik-zieht-erreger-und-schadstoffe-an-5522278.html

14 https://www.haw-hamburg.de/en/university/newsroom/news-details/news/news/show/schadstoffbelastung-durch-plastik-giftcocktails-im-sediment-hoeher-als-erwartet/