Kompost anlegen – ein natürlicher Kreislauf.

Verwandle Garten- und Küchenabfälle in wertvollen Humus.

Frau in Mütze, Pullover und Gartenhandschuhen leert Abfalleimer in einen Komposter. Rechts neben ihr ein Huhn, links eine Schubkarre, im Hintergrund ein großer Garten mit hoch gewachsenen Bäumen.

Frau in Mütze, Pullover und Gartenhandschuhen leert Abfalleimer in einen Komposter. Rechts neben ihr ein Huhn, links eine Schubkarre, im Hintergrund ein großer Garten mit hoch gewachsenen Bäumen.

Kompostieren ist nachhaltig und du sparst dabei bares Geld: Biotonne und teurer Biodünger werden überflüssig. Wie du einen Kompost richtig anlegst und fast von allein aus organischen Abfällen nährstoffreichen Humus macht, erfährst du Schicht für Schicht mit unserer Anleitung.

Was hat Kompost mit Klimaschutz zu tun?

Kompost anlegen – als Teil der Permakultur – heißt einen Biorecycling-Nährstoffkreislauf zu schaffen: Deine Pflanzen bekommen mit Komposterde natürlichen Dünger und werden nach der Ernte selbst zu fruchtbarem Humus für die nächste Sprossen-Generation. Klassischer Dünger versorgt oft nur die Pflanzen und nicht den Boden mit seinen „hungrigen“ winzigen Organismen.

Einen Kompost anzulegen, tut außerdem nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Geldbeutel gut. Du sparst dir neben Bio-Dünger und Blumenerde auch die Müllgebühren, wenn du als „Eigenkompostierer“ auf die Biotonne verzichtest. Apropos Nachhaltigkeit: Du kannst deinen selbst hergestellten Humus natürlich auch für spannende Regrowing-Experimente verwenden.

Ein Kompost eignet sich für alle, die einen eigenen Garten, ein Hochbeet oder Balkon haben.

Mädchen arrangiert einen im Beet eingepflanzten Steckling um einen Stock, daneben eine Grießkanne.

Ein Mann und zwei Kinder graben ein Beet um, im Hintergrund unscharf Wiese, Haus und Bäume.

Für wen lohnt es sich, einen Kompost anzulegen?

So ein Kompost eignet sich für alle, die einen eigenen Garten, ein Hochbeet oder Balkon haben. Bedenke aber, dass du Erde mit zu viel Kompost auch überdüngen kannst. Für einen Quadratmeter brauchst du höchstens drei Liter Kompost. Es lohnt sich, wenn dein Garten größer als 20 Quadratmeter ist. Nutze bei zu viel Abfall zusätzlich noch eine Biotonne.

Ein umgegrabenes Beet, dahinter Komposter aus Holz, links davon eine an den Zaun angelehnte Schubkarre.

Der richtige Standort.

Wähle für deinen Komposter einen windgeschützten, halbschattigen, etwas versteckten, aber gut zugängigen Platz. Sträucher, Hecken oder Beerenbäumchen dienen als Sicht- und Windschutz. Zu viel Hitze trocknet den Kompost aus. Ist er zu feucht, droht Fäulnis und es können sich klimaschädliche Methangase bilden. Auch Staunässe ist zu vermeiden.

Unten wasserdurchlässig, oben regengeschützt und luftig sollte das zukünftige Humus-Haus sein und direkt auf dem Boden stehen. Mikroorganismen und Regenwürmer, deren Ausscheidungen die geschichteten Pflanzenreste zersetzen, sollten guten Zugang haben. Vor Nagern schützt du das Kompost-Refugium mit einem Mäusedraht auf dem erdigen Untergrund.

Ein umgegrabenes Beet, dahinter Komposter aus Holz, links davon eine an den Zaun angelehnte Schubkarre.

Welches Komposter-Modell ist das Richtige für mich?

Für den stetigen Luft- und Wasseraustausch eignen sich grundsätzlich „atmende“, offene Behältnisse. Doch welche Kompostsysteme und Komposter gibt es eigentlich?

Komposter aus Holz neben Bäumen und Sträuchern, davor mit Gartenabfällen gefüllte Schubkarre und Eimer sowie Gartengeräte.

Für reine Gartenabfälle:

  • Eine Kompost-Miete ist ein aufgeschichteter Kompost-Haufen, der leicht umzuschichten ist und am Schluss mit Stroh oder Rasenschnitt abgedeckt werden sollte.
  • Das einfachste System ist ein etwa ein Meter hoher offener Holz-Komposter. Das ist ein luftiger Verschlag, in dem man Gartenabfälle unkompliziert verrotten lässt.
  • Der Latten-Komposter ist ein höhenverstellbares, an die Menge anpassbares Brettersteck- oder Drahtgittersystem.

Person in geblümter Kleidung schüttet Kompost aus einem Abfalleier in eine Tonne, im Hintergrund Rasen.

Für Garten- und Küchenabfälle:

  • Der geschlossene Komposter ist für dich geeignet, wenn du auch Küchenabfälle verwerten möchtest, aber nur einen kleinen Garten besitzt, „schneller ernten“ und unliebsame (größere) Ungeziefer abhalten möchtest.
  • Ein Thermo-Komposter (oder Schnellkomposter) ist eine mit wärmeisolierendem Material, doppelwandig isolierte Tonne. Dieser zeit- und platzsparende Komposter funktioniert nach dem Prinzip einer erhöhten Wärmespeicherung, die mit der Sonnenwärme von außen die Zersetzung beschleunigt.
  • Die Wurmkiste, ein Kompost en miniature eignet sich auch für Balkonbesitzer. Bohre in eine dickwandige Holzkiste Löcher, lege sie mit feuchtem Papier aus, befülle sie mit Gartenerde und obenauf Gemüseabfällen und lasse 500 Würmer einziehen. Der erste Wurmhumus ist nach drei Monaten fertig (nur im Sommer).

Person in geblümter Kleidung schüttet Kompost aus einem Abfalleier in eine Tonne, im Hintergrund Rasen.

Metall-Komposter in einem Garten mit am Rand schmal angelegtem Blumenbeet, dahinter Hauswand aus Backsteinen mit Holztür.

Im Angebot: Dein Komposter von ALDI SÜD.

Langlebig, witterungsfest und leicht zu montieren: Der Metallkomposter eignet sich ideal für Anfänger wie auch erfahrene Kompost-Freunde. Das Stecksystem sorgt für eine besonders leichte Montage und eine gute Durchlüftung. So werden Küchenabfälle zügig zersetzt ohne zu verfaulen und das Kompostgut ist leicht zu entnehmen. Dank dem schönen Metall-Design sieht das Ganze noch modern aus und hält sich auch bei Wind und Wetter.

Komposter aus Aluminium. Ab 9.3. in deinem ALDI Onlineshop erhältlich.

Schicht für Schicht – so gehts.

Frau im Grünen leert Gartenabfälle aus einem Korbgefäß in einen Komposter aus Holz.

1. Schicht: Äste, Reisig
2. Schicht: Laub, Rasenschnitt, kleine Äste
3. Schicht: Gartenreste, Bio-Küchenabfälle

Als Basis solltest du feuchte (nicht nasse!) und trockene, möglichst unterschiedlich zerkleinerte Naturmaterialien wie Geäst oder Staudenstiele locker im Wechsel aufeinanderschichten. Leicht (Laub, Rasenschnitt etc.) auf schwer – etwa 20 Zentimeter hoch.

Nahezu alle Gartenabfälle sind zu allen Jahreszeiten kompostierbar. Vor allem im Frühling oder Herbst fallen jede Menge Pflanzenabfälle wie angetrockneter Grasschnitt, Stroh, Reisig, welke Blätter und Zweige an.

Merke: Baumlaub zerfällt schneller als Nadelgehölz. Je dünner und feiner die Pflanzenreste sind, desto leichter können sie verrotten. Unkräuter, die schon Samen angesetzt haben oder stark von Pilzen (außer Mehltau) befallen sind, gehören in den Biomüll.

Gut kompostierbar sind neben Gemüse- und Obstresten auch Eierschalen, Kaffee- und Teefilter. Bananenschalen, gespritzte Zitrusfrüchte, gekochte Essensreste, Brot, Fleisch oder Milchprodukte solltest du hingegen nicht auf den Kompost geben.

Frau im Grünen leert Gartenabfälle aus einem Korbgefäß in einen Komposter aus Holz.

Frau und Kind im Grünen ernten mit Schaufeln Kompostgut.

Frau und Kind im Grünen ernten mit Schaufeln Kompostgut.

Was passiert beim Kompostieren?

Zu Beginn der sogenannten „Rotte“ werden zuerst die schnell abbaubaren Stoffe von den Mikroorganismen verputzt. Dabei entsteht Wärme. Die Temperaturen in einem frischen Komposthaufen können auf bis zu 70 Grad Celsius steigen. Sobald die Temperatur sinkt, wandern die Kleinstlebewesen zur Kaltrotte ein und beginnen die Humusproduktion.

Ein Kompost braucht Sauerstoff und sollte daher ein bis zwei Mal von oben etwas umgegraben werden. Diese Arbeit verrichtet „im Kleinen“ auch der Chef der Kompost-WG, der Regenwurm. Er gräbt den Boden einmal komplett um. Je mehr Regenwürmer, desto gesünder der Boden. Ein gut „gelüfteter“ Kompost fault und stinkt nicht, sondern riecht nach Walderde.

Kompost ist das schwarze Gold des Gartens.

Zwei Hühner stehen auf Kompost, im Hintergrund hoch gewachsene Bäume.

Wie lange braucht der Kompost?

Bei erhöhter Temperatur im Schnellkomposter kann der Mulch- oder Frischkompost bereits nach drei bis sechs Monaten abgetragen werden. Er hat eine starke Düngewirkung. Unter natürlichen Bedingungen verrotten die Ausgangsstoffe innerhalb von sechs bis zwölf Monaten (im Sommer schneller als im Winter). Dieser Reifkompost ist für alle Pflanzen geeignet. Ein großer Komposthaufen braucht maximal zwei Jahre.

Zwei Hühner stehen auf Kompost, im Hintergrund hoch gewachsene Bäume.

Zwei Personen mit Mütze hocken auf der Erde und befüllen alte Dosen mit Komposterde, um sie herum Gartengeräte, Dosen und Töpfe.

So solltest du deinen Kompost verwenden

Teste den Kompost in einem Töpfchen mit Kresse und beobachte, wie schnell sie wächst. Streue dein durchgesiebtes „schwarzes Gold“ über die Beete und harke nach. Besonders stark zehrende Pflanzen wie Tomaten oder Kürbisse aber auch Obstbäume und viele Beerensträucher freuen sich über dieses Futter. Erdbeeren, Heidelbeeren sowie Rhododendron hingegen vertragen keinen Kompost.

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