Endlich wieder Fasching in Bayern.

Die schönsten Faschingsfeiern 2023.


Verkleidete Faschingshexen mit hölzernen Masken beim Straßenumzug.


Verkleidete Faschingshexen mit hölzernen Masken beim Straßenumzug.

Die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange und in ganz Bayern wird endlich wieder richtig Fasching gefeiert. Also sollte man sich die Faschingsferien in Bayern vom 20.2. bis 24.2.2023 dick im Kalender markieren. Denn dann geht richtig die Post ab – egal ob traditionell oder im ganz neuen Gewand.

Fasching in Bayern: München.

Wer Fasching in Bayern feiern will, kommt natürlich nicht um die Landeshauptstadt München herum. Hier sind ein paar echte Faschings-Highlights:

Personen mit roten bayrischen Trachtenröcken tanzen.

Tanz der Marktfrauen.

Der absolute Höhepunkt des Faschings in Bayern ist der Tanz der Marktfrauen auf dem Münchner Viktualienmarkt. Am Faschingsdienstag geht es pünktlich um 11 Uhr los. Dann wirbeln die Marktfrauen in knallbunten Kostümen über die Bühne. Und an den Marktständen wird Bier, Wein und Sekt verkauft anstatt Obst, Gemüse und Eier.

Der Brauch geht bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück, die Tänze werden allerdings jedes Jahr professionell neu einstudiert. Zugegen sind außerdem der Oberbürgermeister, das Prinzenpaar und die Faschingsgarde – und natürlich tausende Feierfreudige.

Fußgruppe mit Trommeln auf dem Faschingsumzug.

Faschingsumzug der Damischen Ritter.

Beim Faschingsumzug der Damischen Ritter wird die Münchner Fußgängerzone unsicher gemacht. Angeführt wird er von Herzog Kasimir auf seinem Burgwagen, im Gefolge finden sich Funkenmariechen, Gartenzwerge, Einhörner, Bläser- und Trommlergruppen. Ziel des lauten, bunten und frechen Umzugs ist der Platz beim Hofbräuhaus, wo dann noch einmal kräftig weitergefeiert wird – am Sonntag, 12.02.2023.

Fußgruppe mit Trommeln auf dem Faschingsumzug.

Ein Holzbrett mit Bremen, Weißwürsten und süßem Senf.

Ein Holzbrett mit Bremen, Weißwürsten und süßem Senf.

Weißwurstessen am Rosenmontag.

So fängt der Rosenmontag doch mal richtig gut an. In vielen Gasthäusern in der Münchner Innenstadt wird ein zünftiges Weißwurstessen abgehalten. Das findet voraussichtlich zwischen 9 und 13 Uhr statt. Strenggenommen soll die Weißwurst zwar das Zwölf-Uhr-Läuten nicht hören, aber wann ließen sich Regeln besser brechen als zum Fasching? Die jährliche Aktion ist nicht nur ein Faschingsschmankerl, sondern zelebriert auch gleich den Geburtstag der Weißwurst: Der Legende nach wurde sie am Rosenmontag im Jahr 1857 erfunden.

Die Weißwurst wurde am Rosenmontag 1857 erfunden.

Ein Junge und ein Mädchen mit Partyhut umarmen sich lächelnd.

Kinderfasching im Deutschen Theater.

Kinderspaß oder närrische Sause? Egal wie man es nennt, beim Kinderfasching im Deutschen Theater geht es hoch her. Die kostenpflichtige Veranstaltung wartet mit jeder Menge spannenden Auftritten, Tänzen, Musik und Spielen auf. Eine Freude für alle kleinen Faschingsfans – aber auch für ihre Eltern, die das bunte Treiben entspannt an Tischen sitzend genießen können – Sonntag, 12.2.2023. im Deutschen Theater München.

Detailaufnahmen von Glocken an einer blaue-goldenen Narrenkappe.

Großer Narrhalla Ball.

Tanzen, feiern, lachen – und das im Frack, Smoking oder festlichen Abendkleid. Auf dem großen Festball der Narrhalla im Deutschen Theater (kostenpflichtig) vereinen sich am Samstag, 28.1.2023 glamouröse Tanzshows mit buntem Faschingstreiben – los geht es ab 20 Uhr. Außerdem wird der Karl Valentin Orden verliehen – selbstverständlich in Anwesenheit des Münchner Faschingsprinzenpaars. Die Narrhalla wurde 1893 gegründet und ist Münchens älteste Faschingsgesellschaft.

Fasching in Bayern: Nürnberg, Frauenau und Co.

Das nennt man Tradition. Im Jahr 1397 wurde der Nürnberger Faschingsumzug das erste Mal urkundlich erwähnt – damit gehört er zu den ältesten der Welt. Und das Beste: er findet heute immer noch statt. Wenn der „Gaudiwurm“ durch die Nürnberger Innenstadt bis zum Weißen Turm zieht, dröhnt die Musik, fliegen die Bonbons und alles ruft fröhlich „Nämberch Ahaaaaa“.

Ein als Prinzessin verkleidetes Mädchen mit Konfetti im Haar.

Der Kinderfaschingszug in Nürnberg.

Rosenmontag bedeutet in Nürnberg Riesenspaß für die Kleinen. Dann machen sich ganze Kindergarten- und Hortgruppen, Schulklassen und natürlich Faschingsvereine auf den Weg durch die Innenstadt. Allesamt fantasievoll verkleidet, mit selbstgebastelten Kostümen, ausgestattet mit Schildern, Rasseln und verrückten Requisiten. Das närrische Treiben erinnert an den traditionellen Nürnberger Gaudiwurm, aber hier geben die Kinder den Ton an.

Eine Person mit einer Dämonenmaske.

Schauerliche Rauhnacht in Frauenau.

Auf der Frauenauer Rauhnacht findet man keine Funkenmariechen, Cowboys oder Clowns. Stattdessen begegnet man zotteligen Waldgeistern, finsteren Kräuterhexen und gruseligen Mischwesen. Die ziehen am Faschingssamstag auf den Dorfplatz, und feiern die Sagenwelt des Bayerischen Waldes. Da die Kostüme und Masken in mühevoller Handarbeit selbst gemacht sind, werden natürlich die schönsten Verkleidungen prämiert.

Hier feiert man die Sagenwelt des Bayrischen Waldes.

Eine Person mit einer Dämonenmaske.

Eine verkleidete Person mit geschnitzter Holzmaske.

Maschkera ziehen durch die Gassen in Mittenwald.

Die südbayerische Tradition existiert seit Jahrhunderten. Während der hier „Fosnocht“ genannten Faschingszeit ziehen Männer mit geschnitzten Holzmasken, alten Gewändern und Musikinstrumenten durch Gassen und Wirtshäuser, um die Dunkelheit des Winters zu vertreiben. Der „Maschkera“ genannte Brauch hat besonders im Geigenbauort Mittenwald Tradition. Und das nicht von ungefähr – denn natürlich waren die Geigenbauer besonders geübt in der Kunst des Maskenschnitzens.

Eine geschnitzte Holzmaske.

Mit Masken und Schellen in Kipfenberg.

Purer Faschingsspaß oder altes Brauchtum? Der Kipfenberger Fasching ist beides in einem. Er besticht vor allem durch die mit unzähligen Glöckchen besetzten Kostüme und die eindrucksvollen Holzmasken. Beim Umzug knallen die „Fasenickl“ genannten Maskierten laut mit Kurzstielpeitschen, sprechen mit verstellter Stimme und verteilen Brezen und Bonbons an die Kinder. Ein tolles Ereignis, dem sogar ein eigenes Fastnachtmuseum im Ort gewidmet ist.

Eine geschnitzte Holzmaske.

Zwei Faschingshexen mit Verkleidung aus Stofffetzen und Holzmasken.

Brauchtum mit Gruselfaktor in Lauingen.

Am „Gumpigen Donnerstag“ ist in Lauingen der Teufel los. Oder besser: die Hexen. Das Hexenspektakel wird schon seit Jahrhunderten gefeiert und hat folgenden Hintergrund: In der dunklen Jahreszeit kämpfen die Winterhexen gegen die Frühlingsnarren. Der Winter verliert gegen den Frühling und die Oberhexe „Schwertgoschin“ wird symbolisch verbrannt. Viele der Zuschauer verkleiden sich an diesem Tag ebenfalls als Hexen - am Donnerstag, 16.02.2023.

Chinesischer Tanzdrache beim Straßenumzug.

Farbenfroher Chinesenfasching in Dietfurt.

Der Dietfurter Fasching ist weithin bekannt. Seit Jahrzehnten wird dort der sogenannte „Chinesenfasching“ gefeiert. Startschuss ist der „Unsinnige Donnerstag“, also der letzte Donnerstag vor Aschermittwoch. Dann werden die Dietfurter schon früh morgens mit Trommeln und Lärm geweckt. Richtig los geht es dann mittags, wenn sich der riesige Maskenzug in Bewegung setzt. Dass sich viele Teilnehmende chinesisch anmutend verkleiden, geht auf eine fast 100jährige Tradition zurück. Sogar einen Kaiser von China gibt es in Dietfurt.

Drei verkleidete Faschingshexen mit Holzmasken beim Straßenumzug.

Drei verkleidete Faschingshexen mit Holzmasken beim Straßenumzug.

Verkleidete Türme in Mindelheim.

Im Mindelheim im Unterallgäu hat der Fasching eine ganz besondere Tradition. Denn da verkleiden sich nicht nur die Narren und Närrinnen, sondern sogar die Gebäude. Drei markante Stadttürme bekommen jeden Fasching Kostüme verpasst. Der Hanswurst Durahansel, die Narrenmutter Narramuat'r und die Freundin des Hanswurst Columbine bilden dann weithin sichtbar das Mindelheimer Dreigestirn. Der Umzug am „Gumpigen Donnerstag“ bildet den Auftakt der Faschingszeit von Mindelheim.

In Mindelheim verkleiden sich sogar die Gebäude.

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